Monday 31 May 2010

Einreichen von Projekten: Shift – Festival der elektronischen Künste


Anmeldefrist: 28.Juni

http://www.shiftfestival.ch
28.–31. 10. 2010

Shift in progress ist eine Nachwuchs-Ausstellung des Shift Festivals, welche parallel zur Hauptausstellung läuft und Studierende von Schweizer und Internationalen Kunsthochschulen einlädt, Arbeiten aus dem Bereich der elektronischen Künste einzureichen. Die Arbeiten sollen einen Bezug zum jeweiligen Festivalthema aufweisen und dessen Thematik reflektieren. Möglich sind neben Installationen auch Performances oder Musikprojekte. Shift in progress versteht sich als Plattform für Projekte einer neuen Generation von KünstlerInnen und AktivistInnen, welche aus nächster Nähe die aktuellen Entwicklungen der elektronischen Medien verfolgen, sie kommentieren, beeinflussen und in ihrem Sinne nutzen. Neben einem Ausstellungsraum werden auch Container im Aussenraum zur Verfügung stehen, in welchen die Arbeiten präsentiert werden können.

Thema 2010 „Lost and Found“
Wiederentdecken und Neuinterpretieren Der Schweizer Elektronik-Pionier Bruno Spoerri (*1935), Spezialgast von Shift 2010, hat seit den 1960er Jahren stets mit neuesten technischen Möglichkeiten Musik komponiert und aufgeführt, aber auch Hunderte von Jingles produziert, Werbespots und Filme vertont. Heute wird seine Musik wiederentdeckt und neu zugänglich gemacht, so etwa von Andy Votels Label Finders Keepers, das auf Wiederveröffentlichungen dieser Art spezialisiert ist. Über Werbung, Soundtracks und Jingles verbreitete sich elektronische Musik erstmals auch ausserhalb eingefleischter Kreise – die neuen Klänge standen für Fortschritt, Zukunft, technische Präzision oder Unheimlich-Seltsames. Sie sorgten für prägende, nur halb-bewusste Erlebnisse mit elektronischer Musik vor dem Siegeszug der elektronischen Pop- und Dancemusik. Im Rückblick werden Spoerris Werbefilmsoundtracks anders gehört und etwa als Musik zum Zuhören oder Tanzen rekontextualisiert – nebst der Neuinterpretation schwingt ein vage bestimmbares Gefühl von Erinnerung mit. Zukunftsmusik aus der Vergangenheit wird neu ganz gegenwärtig. Der Blick auf die kulturelle Produktion vergangener Tage wird durch technische Medien verändert. Oft wird von einer unüberschaubaren „Bilderflut“ oder „Datenflut“ gesprochen. Dieser brodelnde Informationspool spült vergessen Geglaubtes hoch, löst Erinnerungen aus, lässt uns teils flüchtige, neue Vergangenheiten zusammensetzen und Neuordnungen vornehmen. Für die diesjährige Ausgabe des Shift-Festivals interessieren uns eigenständige Blicke auf die Vergangenheit, die mäandrierenden Geschichten des Obskuren und Obsoleten, die der vermeintlich linearen Ereignisgeschichte entlangschrammen. Neben Bruno Spoerri und seiner zeitgenössischen Neuinterpretation sind etwa Subkulturen wie die 8-bit-Szene zu nennen, die Bildsprache und Musik der frühen Computerspiele weiterschreiben. Ganze Zirkel von Schallplattensammlern und DJs heben Schätze aus verstaubten Stapeln vergangener Massenkultur, und stellen grenzenlos neue Verbindungen zwischen verschiedensten Zeiten, Orten und Kulturen her. Künstler wie Anri Sala und Deimantas Narkevičius mischen sich mit ihren Strategien dezidiert in den Geschichtsdiskurs ein. Als Basis und Ausgangspunkt dient ihnen die Frage nach den Vermittlungsmöglichkeiten von Geschichte durch technische Medien. Im Spiel mit der Durchlässigkeit der Grenze zwischen Fakt und Fiktion und mittels Neumontage von historischem Material, wird etwa die Konstruiertheit von Geschichte hinterfragt. Der litauische Künstler Deimantas Narkevičius beispielsweise re-montiert Mitschnitte von TV Nachrichten die vom Ende des Realsozialismus berichten so, dass der Eindruck entsteht, dass die Lenin-Statuen nicht demontiert, sondern errichtet werden. Dadurch wandeln sich die Erzeugnisse technischer Medien vom Dokument, das vermeintlich authentisch Geschichte bezeugt, zum Material, aus dem neue Geschichte(n) gebaut werden. Ein individueller Bezug zur Vergangenheit erweitert diese zum Möglichkeitsraum: Der neue Blick auf die Geschichte soll einen neuen Blick auf die Gegenwart – und in die Zukunft – gewähren.


Anmeldefrist
Die ursprüngliche Anmeldefrist bis zum 17. Mai wird bis Ende Juni verlängert.

Informationsveranstaltung 26. Mai, 18.00

Am 26. Mai hat eine Informationsveranstaltung stattgefunden. Wer dabei nicht teilnehmen konnte oder wer sich erst später anmeldet, kann trotzdem an Shift in Progress teilnehmen. Bei Fragen könnt ihr euch jederzeit per Mail an uns wenden. Ansonsten müsst bis Ende Juni euer Projekt mit Anmeldeformular und Projektbeschrieb einreichen.

Einreichung des Projekts
Das Anmeldeformular und euren Projektbeschrieb schickt ihr bis spätestens 28. Juni 2010 an sip@shiftfestival.ch. Der Projektbeschrieb mit Skizze der Installationssituation und ev. Fotos soll nicht mehr als 4 Seiten umfassen. Bei Filmen bitte eine DVD ans Shift Büro schicken (Shift Festival, Postfach, 4023 Basel). Die eingegebenen Projekte werden dann von uns gesichtet und es wird eine Auswahl getroffen. Die Rückmeldung von uns erhaltet ihr bis zum 19. Juli 2010. Danach werden wir je nach Bedarf mit euch einen Termin zur Besprechung der Arbeit bzw. Der Installationssituation vereinbaren. Insgesamt können etwa 15-25 Arbeiten gezeigt werden.

Programmtext und Fotos
Bis zum 16. August brauchen wir von euch einen Programmhefttext-Vorschlag von 500-1000 Zeichen. Der Vorschlag wird dann von uns überarbeitet und vom Redaktionsteam redigiert. Bitte schickt auch ein Foto der Arbeit mit einer Auflösung von 300dpi/8cm mit, welches sicher auf der Homepage, ev. auch im Programmheft erscheinen wird.

Material
Grundsätzlich müsst ihr eurer Material und die benötigten Geräte selbst besorgen, bzw. von der Schule ausleihen. In Ausnahmefällen (wenn die Schule das benötigte Material nicht hat) ist es nach Absprache möglich, über Shift technisches Material zu beziehen. Dieses Material muss bis zum 13. September beantragt werden. Ausstellungsmaterial wie Sockel, Podeste oder Tücher müssen selbst mitgebracht werden. Shift stellt Strom, Verlängerungskabel, Steckerleisten und Grundlicht zur Verfügung. Bei Bedarf können wir für eure Arbeiten einen Internet-Anschluss zur Verfügung stellen. Bitte vermerkt dies auf dem Anmelde-Formular.